Fazit: Auch wenn das Yamaha wenige Schwachstellen zeigt, kann es mit dem Vergleichssieger Yamaha P-35 nicht mithalten. Hier geht es zum Vergleichsbericht vom Vergleichssieger
Yamaha P-105 Vergleich: Das Portable Digitalpiano 2023
Bei dem Digitalpiano Yamaha P-105 ist der Name Programm – das „P“ steht für „Portable“, also tragbar. Nach dem Yamaha P-35 ist es mit einem Preis von 649 Euro auf dem zweiten Platz der günstigsten Modelle mit Hammermechanik.
Sein niedriges Gewicht und kompaktes Format kommen dem unproblematischen Transport zu Gute, aber auch der Aufbau mit einem separat erhältlichen Holzunterbau ist möglich. Die erste Generation dieses Digitalpianos, das P-80, war schon vor mehr als zehn Jahren sehr populär und wurde lange als das Nonplusultra seiner Kategorie mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis angesehen. Ist das P-105 ein rechtmäßiger Nachfolger, oder kann es die Erwartungen nicht erfüllen?
*zum Stagepiano: Yamaha P-45B*
Der äußere Eindruck
Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass das Yamaha P-105 nicht zu den Produkten der Oberklasse zählt. Das mattschwarze Gehäuse aus Kunststoff ist trotz seiner tadellosen Verarbeitung nicht sehr hochwertig, was offenbar auf eine rigorose Preiskalkulation zurückzuführen ist. Das Instrument ist allerdings sehr schmal und leicht handzuhaben, und mit einem Gewicht von nur knapp 12 kg ist das Transportieren erfreulich einfach.
Mit seiner handlichen Größe passt das P-105 bequem in jedes Wohnzimmer, eignet sich aber auch für Musiker, die ein günstiges Instrument für die Bühne oder den mobilen Einsatz suchen.
Zubehör für das E-Piano
Im Zubehör des Keyboards befinden sich ein Notenständer und ein Sustain-Pedal. Das mag zwar eine nett gemeinte Geste des Herstellers sein, aber auch hier ist gespart worden. Der wacklige Notenständer ist nicht gerade stabil oder vertrauenerweckend – ob er einen schweren Notenband lange halten kann, ist fraglich. Der Fußtaster, der rutscht und kaum Widerstand bietet, dient eher als provisorisches Pedal und sollte schnellstmöglich durch ein hochwertigeres Sustain-Pedal ersetzt werden.
Wird das separat erhältliche Zubehör mit Soft-, Sostenuto- und Haltepedal erworben, erübrigt sich das Problem mit den schwachen Pedalen natürlich. Die Pedaleinheit ist für 67 Euro erhältlich und kann mit dem Holzunterbau kombiniert werden, der 114 Euro extra kostet.
Es sollte jedoch gründlich abgewägt werden, ob sich die Anschaffung des Unterbaus und der Pedale lohnt, da der Komplettpreis über dem des günstigsten Yamaha Arius-Modells liegen würde.
Schon allein das Design der Pedaleinheit macht den Kostenvergleich eine Überlegung wert; Pedale sollen zwar mit Füßen getreten werden, aber die unansehnlichen grauen Stümpfe sind ein Desaster. Warum Yamaha sich gerade für diese Pedale entschieden hat, ist und bleibt ein Rätsel.
An dieser Stelle sollte auch angemerkt werden, dass sich in unserem E Piano Vergleich der Unterbau des Instruments als sehr klapprig erwies, was nicht gerade für die Verarbeitung spricht.
Sowohl das Keyboard als auch die separat erhältlichen Pedale und der Unterbau sind auch in einem matten Weiß verfügbar.
*zum Stagepiano: Yamaha P-45B*
Die Bedienung
Die Lautstärkeregelung und 15 weitere, schmale Knöpfe sind oberhalb der Tastatur zu finden. Diese sind mit grauer Schrift versehen und zum Teil mit roten oder grünen LED-Lichtern ausgestattet, wobei die Optik der Taster eher praktisch als hochwertig wirkt. Zur Klangauswahl stehen sieben Knöpfe, womit 14 verschiedenen Klänge per Doppelklick ausgewählt werden können.
Mittels bestimmter Tastaturbereiche ist es möglich, direkt zwischen den Begleit-Rhythmen, Taktarten und Tempi zu wählen. Dafür wurde das Gehäuse am oberen Rand beschriftet, was zwar nicht besonders schön aussieht, aber durchaus seinen Zweck erfüllt.
Lautsprecher
Vier Lautsprecher sind im integrierten Speaker-System zu finden. Hinter Lochblenden aus Metall, die sich auf der Oberseite befinden, sind zwei Membranen mit einem Durchmesser von 5 cm verborgen. Auf der Unterseite sind zwei weitere Membranen angebracht, die einen Durchmesser von 12 cm haben und hinter Kunststoffgittern versteckt sind.
Auch wenn das kompakte Gehäuse eher das Gegenteil vermuten lässt, liefern die Speaker einen besseren Klang als zuerst gedacht. Die Ausgangsleistung der Lautsprecher beträgt 2 x 7 Watt und liefert einen absolut akzeptablen Sound.
Membranen dieser Größe können natürlich keine Wunder bewirken, aber für den Gebrauch im eigenen Heim reicht die Leistung allemal aus. Für höhere Ansprüche stellen die Stereoausgänge oder Kopfhöreranschlüsse sicherlich einen größeren Nutzen dar.
Anschlussmöglichkeiten
Mit zwei Stereoausgängen in Form von 6,3 mm Klinkenbuchsen ist das P-105 eins der wenigen Geräte in seiner Preisklasse, das sich als „anschlussfreudig“ erweist. Das kommt der Bühnentauglichkeit dieses Digitalpianos zu Gute, da auf diese Weise der Anschluss an eine größere Beschallungsanlage möglich ist.
Einen Audioeingang oder eine herkömmliche MIDI-Schnittstelle bietet das P-105 nicht, allerdings befinden sich auf der Rückseite die Anschlüsse für das Sustain-Pedal, das 12V-Netzteil, die optionale Pedaleinheit und eine USB-Buchse, durch die das Instrument als MIDI-Keyboard an einen Computer angeschlossen werden kann. Ebenfalls als 6,3-mm-Klinkenbuchsen sind die beiden Kopfhöreranschlüsse ausgeführt, die sich vorne links, unterhalb der Tastatur befinden.